Freitag, 4. Februar 2011

Tatort [TV-Serie]

Orginaltitel:
Tatort

Herstellungsland:
Deutschland

Erscheinungsjahr:
1970

Genre:
Krimi

Folgen:
über 800 Folgen, je ca. 90 Minuten






Entstehungsgeschichte:
Die Idee zur Reihe stammt von Gunther Witte, der im Auftrag von Günter Rohrbach für den WDR eine neue Krimiserie entwickeln sollte, als Nachfolgerin der Stahlnetz-Krimis der ARD und Antwort auf die Konkurrenz im Unterhaltungsbereich durch die ZDF-Krimiserie Der Kommissar. Die Anregung lieferte eine ältere Rundfunkserie des RIAS mit dem Titel Es geschah in Berlin, die dokumentarisch und spannend echte, mit dem Ort Berlin verknüpfte Kriminalfälle behandelte. Witte wählte den Titel Tatort, der ursprünglich um den Namen des jeweiligen Handlungsortes ergänzt werden sollte. Um die finanzielle Last einer großen Krimiserie zu verteilen, plante er die anderen regionalen ARD-Anstalten zu beteiligen, die jeweils ihre im eigenen Sendegebiet spielenden Folgen produzieren sollten. Wittes Konzept stieß zunächst bei einer der vierteljährlichen Sitzungen der ARD-Fernsehspielchefs auf wenig Interesse, im zweiten Anlauf wurde es noch 1970 bei der nächsten Sitzung genehmigt und sollte so kurzfristig umgesetzt werden, dass keine Zeit mehr blieb, eigene Filme für die Reihe zu produzieren.

Die erste Folge Taxi nach Leipzig wurde am 29. November 1970 im Deutschen Fernsehen ausgestrahlt, produziert vom NDR, mit Walter Richter als Kommissar Trimmel. Der Film war zum Zeitpunkt der Entscheidung für den Tatort-Start bereits fertiggestellt und wurde erst nachträglich als Auftaktfilm in die Reihe integriert. Bereits 1969 war der Fernsehfilm Exklusiv!, ebenfalls mit Kommissar Trimmel, ausgestrahlt worden; dieser wurde 1971 (und auch seither) als Tatort, Folge 9, wiederholt und ist der von der Produktion her älteste Tatort. Auch andere Sender zeigten in der Reihe zunächst Filme, die ursprünglich nicht als Tatort geplant waren.



Konzept:
Seit dem Beginn der Reihe steht der jeweilige Kommissar im Mittelpunkt der Folgen. Die erzählten Geschichten sollen realitätsnah und vorstellbar sein.

Im Gegensatz zu anderen Fernsehkrimireihen sind bei ihren Tatort-Produktionen die einzelnen Rundfunkanstalten der ARD jeweils für ihr Sendegebiet zuständig. Jede Rundfunkanstalt verfügt über mindestens ein Ermittlerteam (Ausnahme: Bis zur Fusion von SFB und ORB zum RBB produzierte der ORB keine Tatorte – s. u.). Dadurch, dass nicht in jeder Folge dieselben Ermittler zu sehen sind, wird für Abwechslung gesorgt. Zum Konzept der Reihe gehört das Lokalkolorit: Die jeweiligen regionalen Besonderheiten der Stadt oder Gegend, in der ermittelt wird, sollen in die Handlung mit eingearbeitet werden. Beliebt waren in Hamburger Tatorten etwa die St. Pauli-Landungsbrücken oder nahezu regelmäßig der Kölner Dom als Hintergrund der Schlussszene im derzeitigen Kölner Tatort.

Anfangs war keine Reihe mit festen Darstellern geplant, sondern lediglich ein für Krimis reservierter Programmplatz am Sonntagabend, den die beteiligten Sender in Eigenregie füllen sollten. Inhaltlich wurden lediglich das Lokalkolorit sowie, als Abgrenzung zur ZDF-Krimiserie Der Kommissar, Schauplätze außerhalb des Studios vorgegeben.

Während in der Anfangszeit die Einzelfolgen unterschiedliche Längen von teilweise bis zu knapp zwei Stunden aufwiesen, hat sich seit Ende der 80er Jahre eine einheitliche Länge von etwa 88 Minuten pro Folge durchgesetzt.

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